Eine mögliche Auswirkung des Brexits auf die Risikoabteilungen in der Finanzwelt wird kaum thematisiert – die Sprachkenntnisse. Sind fließende Deutschkenntnisse in Bereichen wie Investment Banking, IT oder Trading längst keine Voraussetzung mehr, stellt sich dies im Risk Management bisher anders dar. Mit Branchengrößen wie Goldman Sachs, Citigroup und Nomura, die allesamt größeren Personalaufbau in Frankfurt nach dem Brexit angekündigt haben, könnte sich auch im Risikobereich eine entsprechende Veränderung einstellen.
Hauptfrage wird sein, ob und wie viele englischsprachige Mitarbeiter den Weg aufs Festland mit antreten. In ersten Gesprächen lässt sich heraushören, dass deutsche Sprachkenntnisse zwar gerne gesehen, jedoch keinesfalls Pflicht für Kandidaten sind. Die Kommunikation mit der bald in Paris ansässigen EBA läuft ohnehin schon immer auf Englisch ab. Alle relevanten Regularien der EBA oder der BaFin sind ebenfalls auf Englisch verfügbar. Bauen die neuen Player in Frankfurt große nicht-deutschsprachige Abteilungen auch im Risk Management auf, könnte dies spätestens bei Personalwechseln in den folgenden Jahren einen längst fälligen Wandel mit sich bringen.